Im Einsatz mit der ATF und TUIS
Am Freitag, den 21. April 2023 wurden wir um 8:30 Uhr zu einem „ABC 2 – Gasaustritt im Freien“ alarmiert. Die unklare Lage erforderte neben zahlreichen Messungen einen Anruf beim Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem TUIS sowie die Anforderung von Spezialkräften der Analytischen Task Force (ATF) der Berufsfeuerwehr München.
Zuvor war auf einem Betriebsgelände in der Winkeläckerstraße ein Gasaustritt an einem Tank festgestellt worden, der teilweise vereist war und am Ablassventil flimmerte. Die alarmierten Wehren aus Buchloe und Lindenberg sperrten unverzüglich den betroffenen Bereich ab. Nach der Evakuierung nebenstehender Firmengebäude wurden Messungen mit vier Messgeräten durchgeführt – zunächst ohne Ergebnis. Da es sich zudem um einen sehr alten Druckbehälter handelte, blieb vorerst unklar, um welches Gas es sich genau handelte. Die erste Erkundung ließ den Einsatzleiter und 2. Kommandant Jürgen Schwelle Propan vermuten. Er sollte später Recht behalten.
Nach weiteren Recherchen, Telefonaten und zwei ausführlichen Lagebesprechungen wurde für die Feuerwehr Buchloe die Stufe 1 des Transport-Unfall-Informations- und Hilfeleistungssystem TUIS bei der Wacker Chemie AG in Burghausen ausgelöst. Von dort erhielt die Einsatzleitung telefonische Fachberatung. Um 9:47 Uhr erfolgte die Anforderung der Analytischen Task Force der BF München bei der ILS Allgäu. Ergänzend wurden aus Sicherheitsgründen Messungen entlang der nahegelegenen Bahnlinie durchgeführt. Auch ein Notfallmanager der Deutschen Bahn eilte zur Einsatzstelle und veranlasste eine vorübergehende Sperrung.
Währenddessen wurde mit dem Lageführer der ATF das weitere Vorgehen telefonisch besprochen. Die Spezialkräfte der BF München trafen um 11:05 Uhr mit drei Fahrzeugen im Industriegebiet ein und meldeten sich beim Buchloer Führungstrupp einsatzbereit. Nach sowohl schadensnahen als auch weitläufigeren Messungen wurden Gase in geringer Dosis festgestellt, die sich rasch verflüchtigten. In niederen Bereichen und Senken fielen die Messergebnisse negativ aus. Der Inspektionsdienst aus München empfahl der Betriebsleitung und Feuerwehr daraufhin weitere Maßnahmen, u. a. ein Eingrenzen und erneutes Absperren des Gefahrenbereichs im Umkreis von 30 Metern um den Druckbehälter. Nach einer abschließenden Lagebesprechung mit allen Beteiligten wurde die Einsatzstelle den Verantwortlichen übergeben.